In die Schulden per Kauf auf Pump
„Null-Prozent-Finanzierungen“, „Heute kaufen, in drei Monaten bezahlen“, „Vollfinanzierung jetzt“ oder ähnliche Slogans sind es, die dem Konsumenten vermitteln, sich alles leisten zu können, was gerade gefällt. Denn die Botschaft, dass schon heute – auch ohne Geld – eingekauft werden kann und erst in einigen Monaten bezahlt werden muss, vermittelt das Gefühl, tatsächlich jeglichen Luxus genießen zu können.
Doch die Gefahren solcher Werbung liegen auf der Hand. Viele Menschen lassen sich zu Konsum hinreißen, den sie sich weder am Tag des Einkaufs, noch in drei Monaten leisten können.
Der erste Schritt in die Schuldenfalle
Natürlich klingt eine „Null-Prozent-Finanzierung“ verlockend. Der Kaufpreis wird in monatlichen Raten getilgt. Doch kann sich der Konsument die monatlichen Kosten auch tatsächlich leisten?
Zahlreiche Verbraucher versuchen in der heutigen Zeit ihre Konsumgüter derart zu wählen, dass sie beweisen, sich den Luxus leisten zu können, den andere nicht haben. Beispielsweise werden sogar Luxusuhren auf Pump gekauft. Doch viele Konsumenten vergessen, dass auch sie sich diesen Lifestyle nicht leisten können!
Der erste Schritt in die Schulden ist getan. Aus diesem Grund ist es ratsam, verzichtbaren Konsum nur dann zu tätigen – ganz egal, für welche Art der Finanzierung sich der Käufer entscheidet – wenn die Sicherheit besteht, dass die Rückzahlung problemlos bestritten werden kann.
Wenn das finanzielle Polster fehlt, können unerwartete Zahlungen zum Problem werden
Immer mehr Verbraucher kaufen ein neues Auto, welches für sie schlicht zu teuer ist (Stichwort: SUV-Wahn). Infolge sorgt auch eine zinsgünstige Finanzierung für monatliche Raten, die eine enorme finanzielle Belastung darstellen.
Natürlich wird der Käufer auf seine Bonität hin überprüft; doch in vielen Fällen reicht die Bonität „gerade so“ aus. Der Finanzierung wird also zugestimmt und die Probleme nehmen ihren Anfang.
Nicht vorhersehbare Aufwendungen, etwa, wenn die Waschmaschine defekt wird, der unverschuldete Jobverlust oder plötzlich auftretende Verbindlichkeiten (z. B. eine Nachzahlung von Steuern), sind nämlich nicht einkalkuliert. Am Sparbuch oder auf dem Girokonto gibt es kein finanzielles Polster; das monatliche Einkommen wird – bis auf den letzten Cent – ausgegeben.
Die Problematik der Finanzierungen
Genau das ist das Problem vieler Konsumenten. Sie werden in eine Art „Schuldenfalle“ gelockt, da sehr wohl der Handel weiß, wie er seine „Schäfchen“ fangen kann. Günstige Finanzierungen sorgen also dafür, Menschen tatsächlich glauben zu machen, sich jeglichen Konsum leisten zu können. Denn das Gefühl, heute zwar nicht genügend Geld zu haben, aber in drei oder sechs Monaten schon, mag zwar vermittelt werden, ist aber im Endeffekt falsch.
Weil diese Art der Finanzierung bedeutet, dass der Konsument Geld zur Seite legen muss, welches er bis zum Einkaufstag nicht gespart hat. Dass dann mitunter eine höhere Summe – innerhalb von wenigen Monaten angespart werden soll – ist unrealistisch. Finanzierungen sollten daher nur abgeschlossen werden, wenn die monatlichen Raten auch problemlos bezahlt werden können!