Endlich Eigentümer: Haus oder Wohnung per Kredit finanzieren
Der Bau des eigenen Traumhauses oder der Kauf einer Eigentumswohnung lässt sich nur selten komplett mit dem privaten Vermögen finanzieren. Im Regelfall bleibt eine Finanzierungslücke übrig, die mit einem Immobilienkredit zu schließen ist.
Viele Banken und Kreditinstitute halten gesonderte Finanzprodukte für Bauherren und Hauskäufer bereit, manche Anbieter haben sich sogar auf den Bereich Baufinanzierungen spezialisiert.
Da die Kreditsumme im Vergleich zu einem üblichen Darlehen deutlich höher liegt und über Jahrzehnte zurückzuzahlen ist, sind beim Immobilienkredit einige Besonderheiten für einen seriösen Abschluss und die problemlose Tilgung zu beachten.
Grundlegendes bei der Suche des Immobilienkredits
Die Herausforderung bei einer guten Baufinanzierung liegt bereits in der Festlegung der richtigen Kreditsumme. Gerade bei einem eigenen Bauprojekt sollte der Kredit nicht nur die angedachte Gesamtsumme abdecken. Experten empfehlen, einen Aufschlag von zehn Prozent für den Kredit einzurechnen, da der Erfahrung nach nur die wenigsten Bauprojekte reibungslos ablaufen.
Eine finanzielle Reserve ist hier empfehlenswert, damit das gesamte Vorhaben nicht aufgrund fehlenden Geldes mittendrin scheitert. Beim alleinigen Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung entfällt dieses Risiko.
Gegenüber anderen Krediten liegt der Tilgungszins bei einem Immobilienkredit auf eher niedrigem Niveau. Dies liegt vorrangig an der hohen Summe, wobei sehr genau auf die jeweiligen Zinsen zu achten ist. Bereits sehr geringe Abweichungen im gebotenen Zinssatz wirken sich aufgrund des hohen Darlehensbetrags stark aus und sorgen schnell für einige Tausend Euro an Zusatzkosten. Ein ausgiebiger Vergleich aktueller Kreditangebote ist unverzichtbar, um die richtige Wahl zu treffen und nicht einen voreiligen Kreditabschluss zu bereuen.
Zinsbindung, Anschlussfinanzierung & Co. verstehen
Aufgrund von Zinsschwankungen ist kein Geldgeber bereit, über eine Laufzeit von Jahrzehnten den gleichen Zinssatz zu gewähren. Stattdessen wird bei einem Immobilienkredit mit einer Zinsbindung gearbeitet. Hiermit ist ein festgelegter Zeitraum zwischen fünf und 20 Jahren gemeint, für den der vereinbarte Zinssatz gilt. Je länger die Bindung vereinbart wird, umso höher gestaltet sich der Tilgungszins. Nach einem Ende der Zinsbindung hat der Kreditnehmer die Möglichkeit, den Kreditgeber zu wechseln oder einen neuen Vertrag beim gleichen Geldinstitut abzuschließen.
In Zeiten eines sehr niedrigen Zinssatzes ist das Interesse groß, die guten Konditionen auch für die Anschlussfinanzierung auszunutzen. Bei den meisten Kreditgebern wird dies im Rahmen des sogenannten Forwarddarlehens möglich. Bei diesem kann Monate oder Jahre vor Ende der Zinsbindung angegeben werden, dass auch die Anschlussfinanzierung über das gleiche Kreditinstitut mit dem gleichen Zinssatz erfolgen soll. Das Interesse an einem Forwarddarlehen ist seit einigen Jahren besonders groß, da nicht nur die Bauzinsen auf einem historisch niedrigen Stand liegen.
Abschließende Tipps zum Immobilienkredit
Auch wenn eine adäquate Kreditsumme und ein günstiger Zinssatz für einen guten Immobilienkredit wesentlich sind, spielen weitere Faktoren eine Rolle. Vor allem sollte der Kreditvertrag dem Kunden möglichst große Freiheiten einräumen und attraktive Extras zusichern.
Die wichtigste Vertragsoption dieser Art ist die Gewähr von kostenlosen Sondertilgungen, um zu jedem Zeitpunkt einen Teil der Restschuld direkt zurückzuzahlen. Auch ein freundlicher Service und die direkte Erreichbarkeit des Kreditinstituts sind wichtig und gerade für Laien im Kreditwesen unverzichtbar. Hier heißt es, sich umfassend zu informieren und in aller Ruhe den passenden Kreditpartner auszuwählen