Drei Optionen um sich Geld zu leihen
Viele Privatpersonen und Haushalte sehen sich größeren privaten Anschaffungen gegenüber. In Ermangelung eigener Ersparnisse sind sie darauf angewiesen, sich für die Realisierung dieser Vorhaben Geld zu leihen. Dafür stehen grundsätzlich verschiedene Optionen zur Verfügung. Neben klassischen Krediten von Banken und der Möglichkeit, sich von Privatpersonen des persönlichen Umfelds Geld zu leihen, bietet sich auch die Option, die Leistungen von Kreditvermittlungen in Anspruch zu nehmen.
Kredite von der Bank
Die klassische Möglichkeit, um sich Geld leihen zu können, ist die Aufnahme eines Darlehens bei einem Kreditinstitut.
Mit diesem Anliegen wenden sich Privatpersonen in erster Linie an ihre eigene Hausbank. Entscheidet sich die Bank, das Darlehen zu gewähren, geschieht dies in Form eines Kreditvertrags. Demnach verpflichtet sich die Bank als Kreditgeber, dem Kunden in der vereinbarten Höhe Geld zu leihen. Dieser wiederum verpflichtet sich als Kreditnehmer, der Bank Zinsen zu zahlen und den gewährten Kredit in Form von Raten zurückzuzahlen (§ 488 BGB).
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, sich bei anderen Kreditinstituten oder bei Direktbanken im Internet Geld zu leihen. Aufgrund der großen Auswahl an unterschiedlichen Angeboten, ist es ratsam, diesbezüglich Vergleiche anzustellen. Das Einholen eines Alternativangebots bei einem anderen Kreditinstitut kann auch die Verhandlungsposition bei der eigenen Hausbank stärken.
In diesem Zusammenhang können Kreditvermittlungen Unterstützung bieten. Seriöse Kreditvermittlungen können Privatpersonen bei der Suche nach der für sie optimalen Lösung, sich Geld zu leihen, behilflich sein. Da Kreditvermittlungen regelmäßig Geschäftsbeziehungen zu verschiedenen Banken unterhalten, verfügen sie über eine größere Auswahl an Angeboten, welche für die privaten Kreditnehmer selbst entweder gar nicht oder nur sehr schwer zugänglich sind. Damit ist es leichter, die attraktivste Option zu finden und die richtige Entscheidung zu treffen.
Kreditvermittlungen
Kreditvermittlung (Darlehensvermittlung) bezeichnet die gewerbliche Vermittlung von Krediten an potenzielle Kreditnehmer.
Es besteht somit nicht die Möglichkeit, sich direkt von den Kreditvermittlern Geld zu leihen. Vielmehr vermittelt diese Berufsgruppe ihren Kunden Kreditgeber, von welchen sich diese Geld leihen können.
Damit muss der Kreditnehmer bei Inanspruchnahme dieser Dienstleistung sowohl einen schriftlichen Darlehensvermittlungsvertrag mit dem Kreditvermittler (§ 655b BGB) als auch einen Kreditvertrag mit dem Kreditgeber (§ 488 BGB) abschließen. Ist die Darlehensvermittlung erfolgreich, bezahlt der Kreditnehmer dem Kreditvermittler eine Provision und einen allfälligen Aufwandsersatz für tatsächlich entstandene Kosten. Die Verrechnung einer Pauschale ist hingegen rechtlich unzulässig.
Zusätzlich gibt es seit geraumer Zeit eigene Internetportale, die sich auf die Vermittlung von Darlehen spezialisiert haben. Diese bieten ihren Kunden ein Angebot an standardisierten Krediten von verschiedenen Banken, meist Direktbanken, mit denen sie zusammenarbeiten. Auf diesen Plattformen kann der Kunde die verschiedenen Angebote mit ihren Konditionen studieren und sich sodann für einen Anbieter entscheiden.
Kredit von privat
Als Sonderform der Kreditvermittlung steht Privatpersonen noch der sogenannte „Kredit von privat“ zur Verfügung. In diesem Zusammenhang treten spezialisierte Privatkreditplattformen als Vermittler zwischen privaten Kreditnehmern und privaten Kreditgebern auf.
Diese Portale stellen eine Plattform zur Verfügung, auf der sich Privatpersonen von anderen Privatpersonen Geld leihen können. Der auf diese Weise abgeschlossene Privatkredit unterliegt der freien Vereinbarung zwischen diesen beiden Privatparteien. Daher sind die vereinbarten Konditionen für den privaten Kreditnehmer regelmäßig attraktiver als bei herkömmlichen Kreditverträgen mit der Bank.
Ähnliche Vorteile kann auch die traditionelle Form des Kredits von privat, nämlich der Abschluss eines Darlehens im Familien- und Freundeskreis, mit sich bringen. Diese Möglichkeit, sich Geld zu leihen, basiert meist auf einer gegenseitigen Vertrauensbasis und gestaltet sich dementsprechend flexibler. Trotzdem oder gerade deswegen sollte keinesfalls darauf verzichtet werden, einen schriftlichen Kreditvertrag zu unterzeichnen.