KREDIT-TILGUNG

Kredit-Tilgung – diese Tilgungsarten sollten Sie kennen!

Bei der Aufnahme von Kredit ist mit zwei wesentlichen Kostenfaktoren zu rechnen: nämlich den Kreditzinsen bzw. dem Kreditzinssatz und natürlich der Kredit-Tilgung selbst. Schließlich genügt es nicht, dem Kreditgeber lediglich die Gebühren zurückzuerstatten – auch der ausgeliehene Betrag will in voller Höhe beglichen sein. Der Kreditnehmer kann zwischen verschiedenen Varianten der Darlehensrückzahlung wählen. Dabei ist die beliebteste Art die sogenannte Annuitätentilgung.

Ein Kreditgeber wie eine Bank oder ein Kreditinstitut möchte mit dem Verleih von Geld bzw. mit den Kreditzinsen grundsätzlich Geld verdienen. Sollte ein Kreditsuchender bei Freunden oder Bekannten, die ihm aus der Patsche helfen möchten, einen Kredit erhalten, wird oft auf Zinsen bzw. auf allzu hohe Zinsen verzichtet. Doch je höher die Kreditsumme, desto unwahrscheinlich ist es, einen Kreditgeber zu finden, der komplett auf Zinsen oder Gebühren für die Geldleihe verzichtet.

kredit tilgung

Für eine optimale Kredit-Tilgung muss genau kalkuliert werden.

Wie funktioniert eine Kredit-Tilgung

Unter Tilgung ist die Rückzahlung von Schulden zu verstehen, die planmäßig oder auch außerplanmäßig rückvergütet werden. Das bezieht sich auf jede Art von Geldforderung, egal ob es sich um Kredite, Anleihen oder Darlehen handelt. Damit zählt die Kredit-Tilgung zu den wichtigsten Bedingungen für Kredite oder Anleihen. Weil der Schuldner während der Tilgungsphase an Liquidität einbüßt, sollte die Höhe der Tilgungsraten sich immer an seinem tatsächlichen Einkommen orientieren und diese im Kreditvertrag schriftlich fixiert werden.

Das ausgeliehene Geld wird in monatlichen Raten rückvergütet, die sich aus dem anteiligen Rückzahlungsbetrag und dem damit verbundenen Zinsen zusammensetzen. Ein Vorteil für beide Seiten: Auf diese Weise fällt die finanzielle Belastung des Schuldners nicht zu stark aus und der Gläubiger erhält nach einer gewissen Zeit neben den Gebühren auch den geschuldeten Betrag vollständig zurück.

Je geringer die Tilgungsraten ausfallen, desto länger auch die Darlehenszeit (Tilgungsphase) und umso höher auch der anfallende Zinssatz. Allerdings ist eine zu hohe Tilgungsrate grundsätzlich zu vermeiden, da sie dem Kreditnehmer zur Schuldenfalle werden kann, so zum Beispiel im Fall plötzlicher Arbeitslosigkeit.

Verschiedene Arten der Kredit-Tilgung

Dem Kreditnehmer stehen grundsätzlich zwei verschiedene Formen der Schuldenrückzahlung zur Verfügung. Bei der planmäßigen Tilgung handelt es sich um eine zeitlich verteilte Rückzahlung des Schuldbetrags, dessen Höhe und Fälligkeiten in einem sogenannten Tilgungsplan festgehalten sind. Außerplanmäßigen Tilgungen liegt hingegen kein Tilgungsplan zugrunde.

Regelmäßige Tilgung: Planmäßige Tilgungen, auch regelmäßige Tilgung genannt, sind an eine Tilgungsvereinbarung gekoppelt. Im Tilgungsplan werden alle künftigen Tilgungsbeträge inklusive Kreditzinsen und gegebenenfalls des Fälligkeitsdatums aufgelistet. Es gibt 3 verschiedene Formen der planmäßigen Tilgung:

Ratenkredit / Ratentilgung: Hier ist die Rückzahlung über die gesamte Kreditlaufzeit verteilt. Die Raten müssen zu festgesetzten Zeiten gezahlt werden. Die Höhe der einzelnen Raten fällt zwar unterschiedlich aus, die Tilgungsleistung bleibt aber gleich hoch. Bei Rückzahlungsbeginn sind also recht hohe Kredit-Raten zu entrichten, doch mit jeder weiteren Ratenzahlung müssen weniger Zinsen entrichtet werden. Das hat zur Folge, dass sich die Höhe des Ratenbetrags kontinuierlich reduziert.

Annuitätendarlehen: Bei der Annuitätentilgung bleibt die Höhe der Rate über die gesamte Rückzahlungsphase gleich. Dafür steigt im weiteren Verlauf der Tilgungsanteil an der Betragshöhe, während der Zinsanteil hingegen sinkt. Am Anfang begleicht der Kreditnehmer also vor allem die Kreditkosten und Zinsen, später dann den eigentlichen Schuldbetrag. Das Annuitätendarlehen ist die einzige Tilgungsart, bei der die Ratenhöhe konstant bleibt. Und das ist auch der Grund, warum Verbraucher vor allem diese Form der Kredit-Tilgung bevorzugen.

Einmal-Tilgung: In diesem Fall muss der gesamte Darlehensbetrag in einer einzigen Zahlung am Fälligkeitstag zurückgezahlt werden. Das hat zum Vorteil, dass der Schuldner während der Laufzeit in seiner Zahlungsfähigkeit unbeeinträchtigt bleibt. Andererseits folg daraus, dass die gesamte Summe bis zum Rückzahlungsbeginn mitsamt Zinsen und Kosten selbstverantwortlich angespart werden muss.

Die Einmaltilgung ist nicht mit der endfälligen Tilgung zu verwechseln, die ohnehin nur selten im Rahmen von Verbraucherkrediten zu finden ist und meist von Unternehmen in Anspruch genommen wird. Dabei sind während der Laufzeit ausschließlich die anfallenden Zinsen zu zahlen, aus denen die Raten bestehen. Erst in der letzten Rate wird der Kreditbetrag dann in einer einzigen Summe fällig.

Unregelmäßige Tilgungen: Bei unplanmäßigen bzw. außerplanmäßigen Tilgungen erfolgt die Rückzahlung ohne vorausgehende Vereinbarung. Zu einer außerplanmäßigen Tilgung ist niemand verpflichtet, sie verkürzt jedoch die ursprüngliche Kredit-Laufzeit und dadurch letzten Endes die Kosten.

Kontokorrentkredit: Das Darlehen kann entweder völlig oder nur teilweise zu jedem Zeitpunkt beglichen werden. Eine Rücksprache mit dem Kreditinstitut ist nicht nötig. Dabei handelt es sich um eine limitierte Überziehungsmöglichkeit, mit der sich kurzfristige finanzielle Engpässe überbrücken lassen.

Dispositionskredit: Ganz ähnlich verhält es sich mit dem allseits bekannten Dispokredit. Dieser Tilgungstyp steht Privatpersonen jederzeit zur Verfügung, ist aber in seiner Betragshöhe begrenzt.

Sondertilgung: Die Option einer Sondertilgung wird von vielen Kreditgebern nur zu bestimmten Zeitpunkten angeboten, die im jeweiligen Kreditvertrag verankert sind. Extrakosten für diese Tilgungsvariante fallen nur an, wenn eine gewisse Höhe nicht überschritten wird. Diese Höchstsumme beläuft sich in der Regel auf 4 bis 5 Prozent des Kreditbetrags.

Kredit-Tilgung berechnen

Der Tilgungsbetrag ist nicht der monatlichen Rate gleichzusetzen. Die Tilgung bezeichnet lediglich die Summe, die monatlich vom reinen Kreditbetrag abzuziehen ist. Die Tilgung ergibt sich aus dem monatlichen Ratenbetrag abzüglich der Zinsen.

Um die Tilgung eines Kredites zur berechnen, werden also Kredithöhe, Zinshöhe und die Anzahl der monatlichen Raten benötigt. Am besten nutzen Sie einen Tilgungsrechner zur Erstellung eines Tilgungsplans. Auf diese Weise lässt sich ermitteln, wie hoch die monatlichen Raten ausfallen und wie viel Zeit für die Rückzahlung gebraucht wird.

Tilgungsplan erstellen

Der Tilgungsplan ist fester Bestandteil eines Kreditvertrags. Mit Hilfe der darin festgelegten Konditionen wie Laufzeit, Kredithöhe und Tilgungsperioden lässt sich der Tilgungsplan erstellen. Zu den gesetzlich festgelegten Inhalten eines solchen Planes gehören Kreditart, Kredithöhe, Zinssatz, Zins- und Tilgungsraten sowie Vereinbarungen zur Tilgungsaussetzung.

Tilgungspläne machen die einzelnen Zahlungsverpflichtungen für den Kreditnehmer transparent. Allerdings kann so ein Plan nur dann erstellt werden, wenn auch ein Festzins vereinbart wurde bzw. der Tilgungsplan rein auf die Auflistung der Tilgungsraten beschränkt bleibt. In der Regel erstellt der Kreditgeber den Tilgungsplan, da dieser ja ein notwendiger Bestandteil des Darlehensvertrages ist.

Kredite vergleichen anhand von Konditionen und Tilgungsplan

Verbraucher, die einen Kredit aufnehmen möchten, sollten generell anhand von Faktoren wie Ratenhöhe, Laufzeit, Zinsen und Tilgungsplan verschiedene Kreditangebote miteinander vergleichen, mehr hierzu unter Kreditvergleich. Auch was die Tilgungsart anbelangt, sollten genau analysiert werden, welches Angebot für einen in Frage kommt, welches nicht.

Wer Kredite vorab nicht vergleicht und einfach den ersten Vertrag unterschreibt, der ihm vorgesetzt wird, handelt nicht optimal. Tilgung und Tilgungsplan in diesem Zusammenhang sehr wichtige Faktoren, um vor allem auch einer Überschuldung wegen eines nicht realisierbaren Tilgungsplans aus dem Weg zu gehen.