Geschlossene Immobilienfonds als Geldanlage: Rentabilität versus Risiko
Dank Wirtschaftskrise, Zinsen von Sparbüchern, die gegen null gehen, und einem schwankenden Aktienkurs fragt sich so mancher: wohin mit dem Ersparten? Um die Inflation auszugleichen, Verlust des eigenen Kapitals zu vermeiden und tatsächlich noch von der Geldanlagenart zu profitieren, sind Anleger gefragt, genau nachzuforschen, wie sie ihr Geld anlegen und welche Geldanlage-Möglichkeit die Beste für sie ist.
Geschlossene Immobilienfonds ist ein Stichwort, das in diesem Zusammenhang immer öfter fällt. Doch nicht erst seit der Affäre um die Wölbern Invest KG in Hamburg herrscht einiges an Unsicherheit, was das Thema geschlossene Immobilienfonds angeht. Stellen diese Fonds eine rentable Geldanlage dar oder ist das Risiko für private Anleger zu groß?
Geschlossene Immobilienfonds: Das Prinzip hinter der Geldanlage
Immobilienfonds werden als eine der beliebtesten und sichersten Arten angesehen, Kapital anzulegen. Bei geschlossenen Immobilienfonds investieren Anleger nicht in eine eigene Immobilie, stattdessen handelt es sich um einen Investmentfonds, bei welchem das Kapital von mehreren Anlegern gebündelt und in Immobilien investiert wird. Im Gegensatz zu offenen Fonds werden bei geschlossenen Fonds nach einer festgelegten Anlagesumme keine weiteren Anleger mehr aufgenommen, so ist der Anlegerkreis genau definiert und abgegrenzt. Als Mitunternehmer und Mitteilhaber der Fondsgesellschaft werden Anleger direkt am Gewinn und Verlust der Immobilie beteiligt. Bei den Immobilien handelt es sich meist um Gewerbeimmobilien, Büro- oder Wohnprojekte. Ein Emissionsprospekt, eine Art Wertpapierprospekt, stellt die Immobilien vor der Investition, ausführlich und transparent vor.
Risiken für Anleger der geschlossenen Fondsgesellschaft
Natürlich geht man als Mitunternehmer einer Fondsgesellschaft immer ein unternehmerisches Risiko ein. Zwar werden Anleger direkt am Gewinn beteiligt, doch müssen sie dann natürlich auch für Verluste einstehen. Da es für geschlossene Fonds keine Einlagensicherheitsfonds gibt, kann es bei schlechter wirtschaftlicher Lage bis zum Totalverlust des Kapitals kommen. Auch gibt es viele schwarze Schafe im Investmentgeschäft, weshalb Anleger genau prüfen sollten, wem sie ihr Geld anvertrauen und worin sie investieren.
Bei Fehlern der Manager der Fondsgesellschaft haftet größtenteils nämlich nur deren Eigenkapital. Des Weiteren sind geschlossene Immobilienfonds als eine langfristige Geldanlage vorgesehen. Möchte oder muss man also an das eigene Kapital vor Auflösung der Fonds ran, müssen die Anteile verkauft und dafür selbst ein Käufer gefunden werden. Das kann sich, je nach Marktlage, als nicht ganz einfach erweisen. Auch lässt sich bei Investmentfonds und Aktien das Investmentrisiko leichter abschätzen, was sich bei geschlossenen Immobilienfonds etwas schwerer gestaltet.
Chancen der Geldanlage: Rentabilität und Sozialität
Da die Anlagedauer langfristig ist und zum Beispiel von der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Immobilie abhängt, sind geschlossene Immobilienfonds für Anleger eine langfristige Anlagemöglichkeit für das eigene Kapital. Eine Investition ist meist auf mindestens fünf Jahre angesetzt und lohnt sich bereits ab 10.000 €. Renditen im oberen Bereich können mit Projektentwicklungsfonds, einer Sondergattung der geschlossenen Immobilienfonds, erreicht werden. Die Angebote im Bereich geschlossene Immobilienfonds sind zahlreich und vielseitig, so ist für jeden Anleger etwas dabei.
Außerdem leistet eine Investition in geschlossene Immobilienfonds einen wertvollen Beitrag zur Wirtschaft und fördert den Sozialstaat. Das Eigenkapital der Anleger wird in den Bau von Kliniken, Wohnhäusern, Studentenwohnungen oder Pflegeheimen gesteckt und trägt so maßgeblich zum Gelingen wichtiger Bauprojekte bei. Ohne Anleger, die ihr Kapital in geschlossene Immobilienfonds investieren, gäbe es nicht genug Geld, um all diese Einrichtungen zu finanzieren. Wichtige soziale Einrichtungen werden so also zum Gemeinschaftsprojekt, von dem am Ende nicht nur die Investoren profitieren.
Geschlossene Immobilienfonds: Das ist zu beachten
Da geschlossene Fonds immer ein gewisses Risiko darstellen und es so manche Betrüger im Bereich Geldanlage gibt, ist bei der Wahl des passenden geschlossenen Immobilienfonds Vorsicht geboten. Wichtig ist es, nur in sichere geschlossene Immobilienfonds zu investieren. Einige zusätzliche Regeln sollten Anleger beachten, bevor sie sich für die Geldanlage entscheiden. So spielt es eine große Rolle, wie lange das eigene Investment und der Mietvertrag der in der Immobilie wohnenden Parteien laufen. Dabei sollten sich Anleger die Frage stellen, wie lang sie bereit sind, Kapital zu investieren. Auch die Vermietbarkeit der Immobilie, sollten die jetzigen Mieter abspringen, sollte hinterfragt werden. Andere wichtige Details, die Anleger bedenken sollten, sind die Höhe der Investition, die Nutzungsart der Immobilie, deren Standort und bisherige Geschäfte der Managementebene der Immobilie.
Wer die Augen aufbehält bei der Wahl der Geldanlage und nur in sichere geschlossene Immobilienfonds investiert, schützt sich vor bösen Überraschungen und investiert in eine Erfolg versprechende Geldanlage.