Privatdarlehen: alles was du hierzu wissen solltest
Der Begriff Privatdarlehen findet häufig auf dem Kapitalmarkt Verwendung. Neben einigen Banken nutzen auch oftmals Kreditvermittlungen dieses Substantiv. Verbraucher meinen hingegen oftmals, ein Privatdarlehen sei ein Kredit, der von privaten Darlehensgebern offeriert wird. Warum wird aber dann dieses Wort häufig im Angebotskontext von gewerblichen Darlehensgebern wie den Banken gebraucht?
Anhand dieser Fragestellung lässt sich bereits erkennen, dass dieser Begriff im wahrsten Sinne des Wortes zweideutig ist. Geschäftsbanken und Kreditvermittler nutzen den Begriff Privatdarlehen, um Hinweis darauf zu geben, dass es sich hierbei um eine Fremdfinanzierung handelt, die speziell für Privatkunden gedacht ist, also für Arbeitnehmer und Beamte, nicht für Selbstständige oder Firmen. Allerdings kann diese Bezeichnung unabhängig hiervon auch verwendet werden, um ein Darlehen zu betiteln, das nicht von gewerblichen Kreditgebern offeriert wird, sondern eben von Privatpersonen.
Wie kann ich ein Privatdarlehen von Privatpersonen erhalten?
Von privat vergebene Darlehen erfreuen sich wachsender Nachfrage. Viele Verbraucher, die sich Fremdkapital beschaffen möchten, suchen nach Alternativen zu der herkömmlichen Darlehensaufnahme bei Banken, Sparkassen oder über Kreditvermittlungen. Vor allem hohe Zinsen und restriktive Vergaberichtlinien sind die Hauptmotivation, die zu der geschilderten Entwicklung auf dem Kapitalmarkt beiträgt. Nun ist die Option, sich Geld von Privatpersonen zu leihen, sicher keine Erfindung des Internetzeitalters, sondern die wohl ursprünglichste Form der Fremdkapitalbeschaffung.
Allerdings waren bei einer privaten Darlehensvergabe vor allem Personen aus dem direkten Umfeld des Darlehensnehmers die entsprechenden Darlehensgeber. Sich finanzielle Mittel bei bis dato unbekannten Dritten zu leihen, ist hingegen tatsächlich eine relativ moderne Form der Fremdfinanzierung, die sich vor allem mit der Entwicklung des Internets etabliert hat
Bei Banken gibt es also gar keine „echten“ Privatdarlehen.
Wer sich von anderen Privatpersonen Geld leihen möchte, ist bei Banken naturgemäß falsch. Banken handeln als gewerbliche, nicht als private Kreditgeber. Somit verläuft die Beantragung eines Privatdarlehens bei den Banken genauso wie die eines standardmäßigen Konsumenten- bzw. Ratenkredits, da sich hinter diesen verschiedenen Bezeichnungen schlicht ein und dieselbe Sache verbirgt.
Auch sind die Vergaberichtlinien in Bezug auf die Bonität des möglichen Kunden die gleichen und verändern sich nicht deshalb, nur weil die Marketingexperten der Geldhäuser für das schnöde Wort Kredit die etwas wohlklingendere Bezeichnung Privatdarlehen in Angeboten und Werbung verwenden.
Ist ein Privatdarlehen bei schlechter Bonität möglich?
Die Fragestellung aus der Überschrift gibt Hinweis auf einen weiteren wichtigen Faktor, der zur geschilderten Nachfragesteigerung führt, nämlich die mangelhafte Kreditwürdigkeit vieler Personen, die zeitnah Fremdkapital benötigen. Mit einer suboptimalen Bonität und oder einer negativen Schufa-Auskunft erhält praktisch niemand Geld von gewerblichen Darlehensgebern. Zahlreiche Betroffene meinen aber womöglich, andere Privatpersonen davon überzeugen zu können, für sie als Geldgeber aktiv zu werden.
Wer jedoch aus dieser Motivation heraus agiert, sollte sich nach einem geeigneten Darlehensgeber im Familien- oder Freundeskreis umsehen, der bereit ist selbstlos zu handeln, denn kein normaler Darlehensgeber wird bereit sein Geld zu verleihen, wenn er annehmen muss, es nicht mehr zurückzuerhalten.
Wobei es in diesem Zusammenhang einen Ausnahmefall geben kann. Und zwar dahin gehend, dass eine Person großteils eine gute Bonität besitzt, aber noch einen negativen Schufa-Eintrag aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt. In so einem Fall kann ergo ein Privatdarlehen ohne Schufa möglich werden.
Vermittlungsplattformen im Internet
Neben den bereits geschilderten Möglichkeiten, um Privatdarlehen zu erhalten, etablieren sich in letzter Zeit immer mehr die sogenannten Privatdarlehensportale im Internet. Diese Websites funktionieren in der Regel nach dem gleichen Prinzip: Kreditsuchende Konsumenten stellen ihr Finanzierungsvorhaben online vor und teilen mit, wie viel Zinsen sie bereit sind an die Darlehensgeber zu bezahlen.
Interessierte Darlehensgeber können sich dann an der Finanzierung beteiligen und erhalten die entsprechenden Tilgung inklusive Zinsen monatlich auf Ihr Konto überwiesen. Mit Sicherheit wird es in diesem interessanten Bereich noch weitere innovative Entwicklungen geben, sodass in einigen Jahren vielleicht keiner mehr eine Bank braucht, um Fremdkapital zu erhalten.