Bargeld horten in Corona-Zeiten
Erneut durch die Corona Krise angefacht, hortet der durchschnittliche Bundesbürger, aus Angst vor Totalverlust, wieder mehr Bargeld in den eigenen vier Wänden. Während sich Personen aus finanzstarken Kreisen durch die Anschaffung von Gold gegen die Folgen einer möglichen Finanzapokalypse wappnen, hält es mancher Otto Normalverbraucher für sinnvoll, seine eher überschaubaren Finanzmittel unter die sprichwörtliche Matratze zu legen.
Offensichtlich befürchten Millionen von Menschen, selbst im beschaulichen Deutschland, dass ihr Geld in den jetzigen Zeiten auf dem Bankkonto nicht wirklich sicher ist. Diese Einschätzung ist allerdings falsch und kann obendrein schwerwiegende Probleme verursachen. Das jeweilige Eigenkapital ist nämlich auf dem Bankkonto, auch in angespannten Zeiten, wesentlich besser aufgehoben als in einer Privatwohnung.
Bargeld, das verloren geht, oder im Zuge eines Einbruches gestohlen wird, ist nämlich für den Besitzer unwiederbringlich verloren. Eine mögliche Hausratversicherung haftet bei Bargeldverlust definitiv nicht.
Hingegen ist die Barschaft auf dem Bankkonto vor Diebstahl oder Verlust deutlich besser geschützt. Selbst wenn es zu einer Bankenkrise kommen sollte, ist das Sparkapital, durch den Einlagensicherungsfond, bis zu einem Betrag von 100.000 Euro staatlich abgesichert. Wer also in Panik sein Girokonto räumt und die erhaltenen Geldscheine zu Hause verräumt, handelt alles andere als clever.
Undefinierbare Ängste
Der weltweite Ausbruch des Coronavirus hat die Menschen in latente Angst versetzt. Manche befürchten sogar, dass die nationale und globale Wirtschaft zeitnah zusammenbrechen könnte. Dieses Szenario macht den Leuten selbstverständlich große Angst, ist aber übertrieben. Sicherlich haben die Folgen von Corona der Wirtschaft vorübergehend Schaden verursacht, manche Branchen zeigen sich hiervon deutlich stärker betroffen als andere, aber die Krise wird sich wieder zurückentwickeln.
Bereits im Jahr 2021, davon gehen namhafte Experten aus, werden sich die Corona -Einbrüche ausgleichen, die wirtschaftliche Leistung also wieder steigen. Vor allem dann, wenn ein Impfstoff gegen COVID-19 verfügbar ist und auch ängstliche Zeitgenossen verstanden haben, dass Corona unter dem Strich nicht gefährlicher ist als das gute alte Influenza-Virus , wird sich die Lage grundlegend verbessern.
Kaum Zinsen für Erspartes
Eine Tatsache, die aber bereits seit Jahren ein Thema ist und nichts mit Corona zu tun hat, sind die niedrigen Zinsen. Wie bereits erläutert, ist das Geld auf dem Girokonto deutlich sicherer als unter dem Kopfkissen. Das bedeutet aber nicht, dass man für sein Erspartes auf der Bank auch lukrative Guthabenzinsen erhält.
Mit oder ohne Corona – die Banken bieten den braven Sparern auch weiterhin praktisch keine Vergütung auf Tages- oder Festgeld an. Die Frage, wie sich ein Durchschnittsverdiener deshalb vor Inflation oder Altersarmut schützen soll, bleibt auch in Zukunft ein Thema.