In der Sitzung des EZB-Rates am 14.12.2023 wurde entschieden, den EZB-Leitzins unverändert bei 4,5% zu belassen. Die Finanzmärkte gehen aufgrund dieser Entscheidung davon aus, dass die Zinsen vorläufig einen Höchststand erreicht haben dürften. Sie spekulieren bereits auf Zinsrückgänge im Jahr 2024, auch wenn EZB-Präsidentin Christine Lagarde kurz nach der Sitzung erklärte, dass „überhaupt nicht über Zinssenkungen gesprochen“ worden sei.
„Das Zinsplateau scheint damit endlich erreicht.“ – heißt es in einem Artikel von Anina Strey, DKB, auf agrarheute.com. Doch was bedeutet das konkret für Landwirtinnen und Landwirte, die Kredite für große Investitionen aufnehmen möchten?
Signifikanter Rückgang der Kreditnachfrage in der Landwirtschaftsbranche im Jahr 2023
Aufgrund des immer weiter steigenden Zinsniveaus ist die Kreditnachfrage in der Landwirtschaftsbrache im Jahr 2023 signifikant zurückgegangen. Zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte haben Investitionspläne hintangestellt, zumal auch Faktoren wie Energiepreise oder Geopolitik bei der Planung von neuen landwirtschaftlichen Großprojekten zu berücksichtigen sind.
Grundsätzlich dürfen Landwirtinnen und Landwirte darauf hoffen, dass die Zinsen für Investitionskredite in naher Zukunft wieder sinken und Kredite für Landwirte günstiger werden. Anina Strey rät allerdings dazu, „eine Investition nicht ausschließlich vom Zinsumfeld abhängig“ zu machen. Sollten strategische Gründe klar für die Aufnahme eine Investitionskredits und die Realisierung eines landwirtschaftlichen Großprojektes sprechen, ist die Umsetzung in jedem Fall denkbar. Insbesondere dann, wenn das Projekt rentabel genug erscheint.
Reduzierung des Zinsanpassungsrisikos bei landwirtschaftlichen Investitionskrediten
Zur Reduzierung des Zinsanpassungsrisikos kann es laut Anina Strey ratsam sein, den benötigten Kreditbetrag „in zwei bis drei Finanzierungsbeträge zu splitten“. Dadurch erhalten Landwirtinnen und Landwirte unterschiedliche Zinsbindungsfristen.
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